Etwas grün gefällig?
Hier gibt's genug davon!
oder: Siggis Stadtroller
Mein erster Roller. Den kannte ich schon Jahre bevor ich ihn das
erste Mal gefahren bin. Damals gehörte er einem Klassenkammeraden. Und
er war auch schon grün. Fast genau das selbe Grün wie heute sogar.
Als dieser Klassenkammerad den Autoführerschein gemacht hatte, verkaufte er die
Vespa an einen meiner Freunde. Ich durfte damals keinen Rollerführerschein
machen. Als ich dann endlich achtzehn wurde, habe ich gleich den Motorrad-Führerschein
mitgemacht und den Roller meinem Freund für einen Braunen abgenommen, der
sich wiederum ein Mountainbike kaufte.
Dann war aber erst einmal eine Generalüberholung fällig. Es waren
Sommerferien und ich hatte viel Zeit (wer denkt denn ans ABI?). Weil ich gerne
alles richtig mache, was ich mache, habe ich den Roller komplett zerlegt. Damals
hatte ich übrigens noch nicht die geringste Ahnung von Rollern. Aber es
ging gut. Das Auseinandernehmen sowieso. Das Schweißen habe ich lieber meinen Bruder Günni (Bild siehe
Siggis 150VL3, keine Angst, lackiert habe ich schon selbst ;-) ) machen lassen.
Der kann das. Auch die Farbe habe ich fast ohne Nasen draufbekommen. Nur beim
Zusammenbauen gab es dann einige Probleme. Beim Motor nicht mal. Abgesehen davon,
dass ich den nach dem Zusammenbau noch zweimal auf- und wieder zumachen musste,
weil ich jedesmal ein Teil vergessen hatte. Wer erst ein Mal einen Vespa-Motor
zerlegt hat, weiß, dass man dann schnell daran denkt, alles einzubauen.
Aber man bekommt Routine. Inzwischen habe ich den Motor schon über zehn
Mal geöffnet. Jetzt brauche ich zum zerlegen und montieren noch etwa eineinhalb
bis zwei Stunden.
Aber zurück zum Thema. Probleme. Die gab es beim Kabelbaum. Der musste ja zum
Sandstrahlen und Pulverbeschichten raus. Und wollte nicht so recht wieder rein.
Aber auch das haben wir schlussendlich hinbekommen.
Noch ein Wort zum Motor sei mir gestattet:
Seit jeher (so lange ich das zurückverfolgen kann) ist diese Wespe ausgestattet
mit einem Tuning-Zylinder Marke DR mit 134ccm. Der ist extem haltbar (meiner
hat jetzt so um die 30.000km drauf, dazwischen habe ich ihn einmal honen lassen
und fahre immer mit Rizinus-Öl), nicht so laut (damit man auch mal nachts noch heimfahren kann) und bringt gut Power
von unten heraus. Meine Empfehlung: längere Primärübersetzung von Pollini mit
63:24 Zähnen (habe ich eingetragen). Das bringt eine längere Lebensdauer
des Zylinders, weil er nicht so hoch drehen muss. Und die gerade Verzahnung
gibt einen tollen turboartigen Klang, nicht laut, aber anders. Ein 24-24er SI-Vergaser
anstatt des 20-20ers bringt meiner Erfahrung nicht viel, selbst wenn man die
Überströmkanäle, den Einlass und das Kurbelgehäuse sauber ausfräst und anpasst.
Meine ist auch mit dem 20-20er schon über hundert gelaufen. Ich fahre ihn trotzdem,
übrigens mit einer 96er Hauptdüse im 3er Düsenstock mit 3,5 Litern auf 100km.
Ohne Durchzug einzubüßen.